Arnika montana

Arnica Montana ist das homöopathische Hauptmittel für traumatischen Verletzungen, wenn viel Blut in das Gewebe ausgetreten ist und das Mittel schlechthin, von dem wahrscheinlich jeder schon einmal gehört hat.

Es ist angezeigt bei Verletzungen oder Prellungen, Verstauchungen, Quetschungen, Muskelkater, Blutergüssen, Nasenbluten oder auch Überanstrengung und ganz besonders bei Zahnextraktionen. Bei Erschöpfung mit Schlaflosigkeit und Schmerzempfindlichkeit, wobei ein Symptom besonders auffällt: das Körbchen scheint zu hart zu sein, das Tier wälzt sich ununterbrochen.

Während meiner Ausbildung habe ich noch gelernt, dass Arnica unmittelbar vor Operationen als Vorbereitung gegeben werden sollte. Inzwischen wird das nicht mehr empfohlen, weil man die Beobachtung gemacht hat, dass es dann zu langanhaltenden Sickerblutungen kommen kann.

Bei  Mandelextraktionen sollte es weder vor noch nach der Operation gegeben werden (Differentialdiagnose: Phosphor): Ich würde es aus diesem Grund auch nicht als Geburtsvorbereitungsmittel benutzen, das findet sich in der einschlägigen Züchter-Literatur und im Internet heute immer noch sehr hartnäckig.

Die Gabe von Arnica als Traumamittel empfiehlt sich besonders bei Kopfverletzungen (zum Beispiel Gehirnerschütterung) und ganz besonders nach Operationen: zum Beispiel nach dem Zähne ziehen (oder Schlägen). Wenn es häufig und hochpotenziert nach Zahnextraktionen gegeben wird, so kann es sogar die zwangsläufige Schwellung verhindern.

Der Hund, der Arnika montana benötigt, kann keine Position finden, die ihm wirklich behagt, er dreht sich permanent vor und zurück, er scheint wirklich unter Schmerzen zu leiden und möchte auch nicht berührt werden. Insbesondere die Haut ist extrem berührungsempfindlich.

Die Leitsymptome des Mittels sind: schlimmer bei Berührung und in Bewegung, Liegen bringt Verbesserung, dabei ist das „fass mich bitte nicht an, ich brauche keine Hilfe…“ sehr widersprüchlich: Beim Hund ist in dieser Situation eine Abwehrbewegung zu beobachten, das Tier lässt sich nicht berühren und kann im Extremfall sogar schnappen und macht einen total erschöpften, zerschlagenen Eindruck.

Dies ist ein interessantes Leitsymptom von Arnika: Der Patient ist offensichtlich sehr krank und der Betrachter nimmt das auch deutlich wahr, trotzdem besteht der menschliche Patient darauf, alles wäre wunderbar und er bräuchte auf keinen Fall ärztlicher Hilfe – das Tier lässt eine Annäherung oft gar nicht zu.

Bei Hunden empfehle ich nach dem Aufwachen nach einer Operation, wie z.B. einer Kastration, am ersten Tag 3-5 mal drei Kügelchen (je nach Schwere der Operation C30 – C1000) in die Lefzen zu schieben. Zusätzlich – falls er das einzige Tier im Haus ist, kann man 3 Kügelchen in den Wassernapf geben, dann bekommt er mit dem Trinken eine weitere Dosis. Am zweiten Tag, wenn sich die Symptome verbessern, können die Gaben reduziert werden. Sollte es im Rahmen der Kastration von Rüden zum Beispiel zu einer Einblutung in den Hodensack gekommen sein, so ist dies extrem schmerzhaft: Auch in diesem Fall  ist Arnica montana das Mittel der Wahl. Die Gaben bitte regelmäßig bis zur Besserung der Symptome wiederholen: alle halbe Stunde drei Kügelchen Arnika C200 – in diesem Fall wäre die Potenz Arnika C1000 noch besser.

Durch seine in der Arzneimittelprüfung bestätigten Eigenschaften, ist es auch angezeigt für die Folgen von Bisswunden; es unterstützt den Abtransport der freien Flüssigkeit im Gewebe – der lymphatischen Flüssigkeiten – und trägt so zum Abschwellen bei. Außerdem beschleunigt es die Heilung des traumatisierten Gewebes deutlich und Wunden entzünden sich nach der Gabe von Arnika sehr viel seltener.

Entsprechend ist es auch das Mittel der Wahl nach Verletzungen der Ballen oder der Wolfskrallen.

Bei Bissverletzungen empfiehlt sich zusätzlich die Gabe des Mittels Ledum.

Im Wechsel mit Belladonna ist Arnika montana angezeigt als Erste Hilfe bei Schlaganfällen (Apoplex). Bitte das Tier in jedem Fall beim Tierarzt vorstellen

Quelle: Isidre blance, Wikimedia commons

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Ich bin kein Tierarzt und gebe kein Heilversprechen. Körperliche Beschwerden und Verhaltensauffälligkeiten solltest Du immer vor Ort mit dem zuständigen Tierarzt oder Therapeuten besprechen. Auf meiner Homepage informiere ich zu Tipps und Tricks in der Alternativen Tierheilkunde aus meinem Praxis-Alltag.

 

 

 

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