Vogelfutter-Paradies bei Germershausen
Ich schreibe aus reinem Spaß an der Freud vom Vogelfutter-Paradies. Heute geht es hier nicht um Tipps und Tricks, um Empfehlungen oder Wissensbonbons aus meiner Erfahrung als Tierheilpraktikerin. Wer daran interessiert ist, findet meinen Kanal hier: https://www.youtube.com/@KatharinaGermershausen-MyBestF
Seit einigen Jahren habe ich auf der Terrasse eine besondere Vogelfutterstelle: An der Trennwand zum Nachbarn, hängt ein kleines Häuschen. Darin in passender Größe: kleine Schmankerl-Töpfe eines großen Tierfutterhauses – es gibt Insekten mit Erdnussbutter, Beeren mit Erdnussbutter, Protein mit Erdnussbutter oder reine Erdnussbuttertöpfe.
Ich finde sie ganz ideal, weil weder Ratten noch Mäuse da herankommen können. Wir haben schon ein Mäuslein beobachtet, dass auf dem Abschlussbrett der Trennwand herumturnte, um an den leckeren Inhalt heranzukommen und es nicht schaffte. Trotz mehrfachen Absturzes (ca. 2 Meter), ist die Maus immer wieder hochgeklettert. Der Absturz war aber weich, weil darunter eine großes Zinkwanne mit Pflanzen steht – sie ist nicht auf die harten Terrassenplatten abgestürzt!
Ich habe mit diesen Töpfen inzwischen sicherlich mehrere Generationen Spatzen, Finken und Meisen und auch das eine oder andere Rotkehlchen heran gefüttert. Inzwischen kommen die Eltern mit den gerade flügge gewordenen Jungvögeln (man kann sie gut erkennen, sehr aufgeplustert und viel runder als die stromlinienförmigen Altvögel) und zeigen ihnen diese Futterquelle. Sehr oft können wir eine regelrechte Warteschlange vor dem Topf beobachten, das Maximum waren sieben Spatzen, die auf den umliegenden Pflanzen warteten. Manchmal dauert ihnen die Fresszeit desjenigen, der sich gerade bedient, zu lange und sie fliegen trotzdem an. Schlagende Flügel, aufgerissene Schnäbel, schrilles Kreischen – aber der ‚Besetzer‘ des Topfes setzt sich immer durch!
An sehr warmen Tagen, über 25 Grad, muss ich den Topf dort wegnehmen, weil der Inhalt sonst schmilzt und rausließt – das Geschimpfe der Spatzen und Meisen ist dann unüberhörbar, wenn sie anfliegen und ihren Topf nicht vorfinden. Inzwischen habe ich im Garten an einem Draht ein Vogelhäuschen, das dann ersatzweise gefüllt ist und ebenfalls für Nager nicht zu erreichen ist.
Inzwischen hält ein Topf manchmal nur 24 Stunden, dann ist er leer.
Auch andere Vögel haben die Futterquelle ebenfalls entdeckt, sind aber zu groß – Elstern und Tauben versuchen es immer wieder, dort etwas zu ergattern. Die Elstern stellen sich sehr geschickt an und haben auch etwas Erfolg.
Seit letztem Jahr können wir einen Buntspecht beobachten, der sich zunächst am benachbarten Insektenhotel bediente – inzwischen hat er (oder vielleicht sind es auch mehrere) festgestellt, dass der Inhalt der Töpfe leckerer ist – und nun ignorieren sie das Insektenhotel und bedienen sich an der Erdnussbutter.
Mal abgesehen davon, dass wir nun einiges an Guano aka Vogelkot auf der Terasse haben, ist das Gewusel um den Topf ganz wunderbar und ich freue mich, dass ich auf diese Weise unseren bedrohten Singvögeln helfen kann, Nahrung zu finden und ein kleines Vogelfutter-Paradies entstehen lassen konnte.
PS Ich habe versucht, die Warteschlangen zu fotografieren – das ist wirklich schwierig, sie nehmen die leiseste Bewegung wahr und sind sofort weg – aber immerhin vier habe ich zusammen vor die Linse bekommen.

