Darmdiagnostik – neu gedacht!

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Nach einer Fortbildung zu diesem Thema vor einigen Wochen musste ich  schwer schlucken – stellte sie doch so ziemlich alles auf den Kopf, was ich gelernt hatte und auch in den letzten Jahren immer wieder angewandt hatte. Nur – ich war seit einiger Zeit unzufrieden – zahlreiche Werte verbesserten sich nicht wirklich nach der Therapie – einen Grund konnte mir keiner nennen. Den Tieren ging es fast allen besser – aber wirklich befriedigt hat mich das nicht (und teuer war die ganze Diagnostik obendrein)…

Nun hieß es plötzlich: a.) die Diagnostik, wie ich sie kannte, ist nicht mehr auf dem neuesten Stand, b.) die neue Diagnostik ist noch teurer, c.) brauche ich die überhaupt?

Interessanter Ansatz: In der Fortbildung wurde klipp und klar statuiert – beobachtet das Tier genau, macht eine gründliche Anamnese und dann braucht Ihr im Grunde keine teure Diagnostik – die Beobachtung und Euer Wissen und Eure Erfahrung bringen Euch auf die richtige Spur!

Dennoch: auch die Therapie, die ich bis dato kannte (die aber leider nicht mehr wirklich erfolgreich war), wurde “vom Sockel gestoßen”. Ein Beispiel – bei der Therapie zahlreicher Darmprobleme, z.B. Leaky Gut oder nach Antibiotika-Gabe wird mit Probiotika die Kotflora wieder aufgebaut – so dachte ich. Nun ist es aber so (nach Studienlage), dass die Erholung der Kotflora praktisch nur solange hält, wie die Probiotika gegeben werden… danach fällt alles sozusagen wieder in sich zusammen.

Und nun? Da ich in den letzten Monaten aus meiner Unzufriedenheit schon ziemlich viel über dieses Thema gelesen habe, kann ich diese Frage beantworten – so unterstützt z.B. die Gabe von Ballaststoffen die Regeneration der Darmbakterien – aber das ist es nicht allein. Der Trend gehe von Pro- und Präbiotika zu Postbiotika (ausgewählte Stämme inaktivierter Bakterien- und Hefestämme) – diese gibt es aber zur Zeit leider noch nicht für Tiere, nur für Menschen.

Sehr spannend und ich bin sehr gespannt auf die nächste Fortbildung zu diesem Thema nächste Woche und wie es weitergeht.

Für die Halter von Tieren mit Darmproblemen heißt das jetzt nicht, dass diese Tiere im Moment nicht behandelt werden können! Es verändert sich nur gerade sehr viel und die (meine) kleinen grauen Zellen müssen sich ordentlich bemühen.

 

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