Malessezien – Hefepilze
Ohrinfektionen durch Hefepilze… extrem lästig, juckt wie Teufel für das arme Tier und leider, leider extrem schwer wegzubekommen, besonders bei einem Hund mit Schlappohren und sehr engen Gehörgängen.
Diese Hefepilze hinterlassen einen schmierigen, braun/schwarzen, ziemlich müffelnden Belag in den Ohren (und Nasenfalten bei meinem Mopsmischling), der erst einmal von Milben unterschieden werden muss – entweder der Tierarzt schaut per Mikroskop nach oder kleiner Tipp: wenn man dieses Sekret auf einem weißen Tuch hat, ein bisschen Wasser drauf und reiben: ergeben sich rötliche Schlieren, sind es wahrscheinlich Milben.
Oft sorgt eine Nahrungsmittelunverträglichkeit für die Besiedlung durch Hefepilze. Dazu gehört meiner Erfahrung nach auch Trockenfutter. Bei sehr vielen Tieren gibt sich das, wenn man konsequent Huhn, Getreide und Milchprodukte weglässt und über artgerechte Rohfütterung (BARF) nachdenkt.
Hefepilze mögen kein saures Milieu, entsprechend müssen die Ohren alle 2-4 Tage, je nach Stärke des Befalls, mit einer sauren Flüssigkeit gereinigt werden. Das gibt es entweder beim Tierarzt oder man kann auch Essig verdünnen und ausprobieren, welche Lösung das Tier toleriert – je saurer desto besser.
Am besten wäre, eine Kultur anzuzüchten, damit der spezielle Pilz bestimmt werden kann und gezielt behandelt werden kann.
Erfahrungsgemäß helfen die üblichen Mittelchen beim Tierarzt (Cortison, Antibiotische, Antimykotika-Mischprodukte) nur kurzfristig.
Die Homöopathie kann auch helfen, eine Anamnese für die Differenzierung des passenden Mittels biete ich gerne an.
Bei meiner Hündin hat die Futterumstellung auf BARF und das konsequente Weglassen aller Futterallergene eine deutliche Verbesserung gebracht, dennoch werden bei einer demnächst anstehenden Tiefensedierung die Ohren gründlich gesäubert, mit körperwarmer Kochsalzlösung, weil ich bei aller Gründlichkeit das Sekret ganz tief im Gehörgang nicht herausbekomme – nachdem etwas Sekret zurückbehalten wird, um eine Kultur anzuzüchten.