Mein homöopathisches Wunder!

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Vor ca. 1,5 Wochen bekam ich eine WhatsApp – auf einem Hof hatte es eine unerwartete Zwillingsgeburt bei einer Ziege gegeben, die schon jahrelang nicht mehr aufgenommen hatte.

Ein Zicklein tot, es steckte fest, das zweite schwach als es auf der Welt war, die Mutter sehr schwach nach der Geburt und – die Nachgeburt ist nicht herausgekommen – sie konnte nicht mehr aufstehen und konnte sich auch nicht um das verbliebene Kitz, einen kleinen Bock, kümmern.

Laut Tierärztin hatte sie sehr geringe Chancen zu überleben – die Schleimhäute waren gelb, was auf beginnendes Leberversagen deutete, sie war dehydriert und völlig unterkühlt. Zu diesem Zeitpunkt bekam sie von der Tierärztin Calcium, Vitamin B 12 und ein Schmerzmittel.

Eine Plazenta, die im Uterus verbleibt, birgt schwere Risiken für die Mutter (bei Mensch und Tier)  – zum einem bedeutet sie ein erhebliches Blutungsrisiko für die Mutter, weil die Gebärmutter nicht richtig zur Verkleinerung kontrahieren kann und zum zweiten hat man es sehr schnell mit einem schweren Infektionsrisiko zu tun. Und, ich hatte gelesen, dass 12-14 Stunden nach der Geburt die Wahrscheinlichkeit extrem gering sei, dass die Plazenta noch kommen würde.

Nun fragt man sich, warum die Plazenta nicht unter Narkose rausholen… Ziegen reagieren sehr empfindlich auf Narkosen und sie hätte eine entsprechende Intervention in ihrem geschwächten Zustand sicher nicht überlebt.

Wir hatten also keine andere Wahl – die Schulmedizin und die Homöopathie mussten helfen! Mein homöopathisches Wunder!

Von schulmedizinischer Seite bekam die Ziege bis Mitte letzter Woche alle zwei Tage Antibiotika und Vitamin B12. So far so good – ich war allerdings mit meiner Homöopathie auch dran und hatte mindestens 3 mal täglich Kontakt mit der Besitzerin.

Anfangs bekam sie, Heidi, mehrfach Arnika C1000 und auch einmal Phytolacca, weil sich der Milcheinschuss nicht richtig zeigte.

Das Kitz, inzwischen auf den Namen Peter getauft, erholte sich recht rasch von den Geburtsstrapazen und begann munter durch den Stall zu hüpfen und zu springen.

Heidi lag permanent und es musste ihr immer aufgeholfen werden – anfangs dauerten diese Stehphasen nur wenige Minuten. Ich versuchte es mit Pulsatilla, um die Nachgeburtswehen anzuregen, leider gab es keine Reaktion.

Vergangenes Wochenende habe ich mit allen Symptomen eine gründliche Anamnese gemacht und repertorisiert – ich arbeite seit kurzer Zeit mit einer Software namens Polaritätsanalyse, entwickelt von Dr. Heiner Frei, einem Schweizer Kinderarzt. Sie basiert auf den Gedanken von Bönninghausen und ermöglicht dem Therapeuten die Ermittlung des passenden Mittels ohne auf psychische Symptome zurückgreifen zu müssen – das ist bei Tieren schwierig (aber auch bei Kleinkindern) – sie können ja leider nicht kommunizieren, wie es ihnen geht, deshalb klangen die Möglichkeiten der Polaritätsanalyse für mich so vielversprechend – über die Modalitäten und nicht über Vermutungen!

Zwei Mittel lagen vorne – Phosphor und Kreosotum. Bei den verwendeten Symptomen handelte es sich im Wesentlichen um Modalitäten, wie z.B. Ruhe verbessert, Kälte verschlechtert, Verbesserung nach Schlaf etc. Es gab nur ein einziges Symptom, dass sich auf die besondere Situation bezog – Muttermilch vermindert. Das lag daran, dass das Arbeiten mit der Polaritätsanalyse nach Frei/Bönninghausen deutlich weniger Symptome zur Verfügung stellt, als beispielsweise ein Repertorium nach Kent und es handelt sich um eine Software für Menschen, also nicht für Tiere, was die Sache erschwert.

Also – Phosphor und Kreosotum – Kreosotum hat im Besonderen die Symptomatik nach Materia Media von „übelriechende Lochien (Wochenfluss) von zurückgebliebenen Nachgeburtsresten“. Das klang vielversprechend – Heidi bekam insgesamt zweimal Kreosotum D200 und sehr viel häufiger Phosphor D200 und D1000, letzteres auch heute noch. Und siehe da: am Tag nach der zweiten Gabe Kreosotum fanden sich Plazentareste im Stroh.

Inzwischen steht sie länger und es braucht ihr auch nicht mehr aufgeholfen zu werden, obwohl das Aufstehen noch mühsam ist, sie schafft das wieder alleine. Sie trinkt auch wieder von allein.

Peter hat ein wenig Probleme die Zitzen zu finden, da er ja zwischendurch immer die Flasche bekommt, aber wenn er sie gefunden hat, trinkt er begeistert.

Mein homöopathisches Wunder!

Sie bekommt schon seit fünf Tagen keine Spritzen vom Tierarzt mehr.

Und sehr interessant – Heidi ist ein sehr scheue Ziege gewesen, die sich freiwillig nie hat anfassen lassen. Natürlich war das in der akuten Phase völlig anders, weil es nicht anders ging und sie ja auch nicht weglaufen konnte. Inzwischen ist die Scheuheit zurückgekehrt, aber deutlich milder – sie vertraut den Menschen jetzt mehr und freut sich sogar, die Besitzerin zu sehen.

Heidi, mein homöopathisches Wunder, ich glaube nicht, dass sie ohne die Homöopathie und die Spritzen noch da wäre, denke aber auch, das eines allein vermutlich nicht geholfen hätte – ein wunderschönes Beispiel, wie positiv die Zusammenarbeit von Schulmedizin und Homöopathie sein kann! Und ich bin sehr von der Polaritätsanalyse beeindruckt!

Mein homöopathisches Wunder!

 

 

1 Kommentar

  1. Veröffentlicht von Yvonne Gartner am 25. Februar 2024 um 21:33

    Heidi, meine Ziege, hatte eine sehr schwere Geburt hinter sich.
    Als wir morgens in den Stall kamen, bemerkten wir das Heidi ein Problem hatte und nicht aufstehen konnte. Sehr schnell vernahmen wir, dass ein Kitz im Geburtskanal liegend verstorben ist, dieses mussten wir mit der sehr geringen Wehentätigkeit aus ihr herausbringen. Ein zweites Näschen folgte doch auch hier schaffte Heidi es aus eigener Kraft nur den Kopf herauszubringen, wieder mussten wir eingreifen um das Leben von Mutter und Kind zu retten.

    Schon hier kontaktierte ich Frau Germershausen und primär ging es erstmal darum Heidi zu stärken und dafür zu sorgen, das die Nachgeburt geboren wird.
    Wir mussten uns für den Moment erst einmal einen Überblick verschaffen, gaben ihr Mittel um die Nachgeburt zu unterstützen und etwas gegen die Schmerzen.

    Heidi erholte sich leider nicht, weshalb wir ebenfalls unsere Hoftierärztin konsultierten. Als diese eintraf stellte sie grundliegend keine guten Prognosen für Heidi. Sie war sehr schwach konnte nicht aufstehen, nicht mal mehr selbst Wasser zu sich nehmen, hatte kein Interesse am Futter. Sie war unterkühlt, hatte gelbe und trockene Schleimhäute und laut der TÄ hatte sie ein beginnendes Leberversagen, was bei langen schweren Geburten wohl leider keine Seltenheit wäre.
    Heidi bekam etwas G5- Infusion, ein Schmerzmittel, Calcium und Vitamin B12. Ebenfalls wurde Rotlicht verordnet.
    Die TÄ verabschiedete sich mit den Worten, das wir uns nicht allzuviel Hoffnung machen sollen.

    Doch Heidi hatte offensichtlich andere Pläne!!

    Nachdem wir nun ein aktuelles Bild von der Situation hatten und es besser einschätzen konnten, was Heidi gut tut, konnte Frau Germershausen passende Mittel auswählen. Primär galt es erst mal wieder Leben in Heidi zu bekommen.
    Mit gemischten Gefühlen sind alle beteiligten zu Bett gegangen, da das Kitz in der Nacht mit Milch versorgt werden musste, konnte ich natürlich auch zeitgleich nach Heidi schauen und die angeordneten Mittel, die uns Frau Germershausen anwies, auch in der Nacht mehrfach wiederholen. Eine harte Nacht, die sich gelohnt hat. Denn am nächsten Morgen konnte Heidi zumindest mal kurz mit Hilfe stehen, wenn auch nicht lang.

    Wir berieten uns, wie es nun weiter geht, da die Nachgeburt leider immernoch auf sich warten lies. Ein operativer Eingriff kam in Heidis Zustand nicht in Anbetracht, das wäre ihr sicheres Todesurteil gewesen. Also entschied die Tierärztin ein Antibiotikum zu geben und wir hofften darauf, dass der Körper von Heidi das irgendwie schafft, denn hier besteht natürlich sowohl ein Blutungs- als auch ein Infektionsrisiko.

    Die Mittelgabe schwankte zwischen das ganze Tier stärken und dafür zu sorgen, dass die Nachgeburt kommt, das zeitlich bekannte Limit es ohne operativen Eingriff hinzubekommen war grundsätzlich inzwischen bei weitem überschritten.

    Heidis Zustand besserte sich zusehends von Tag zu Tag und ab Tag 5 sogar von Stunde zu Stunde.
    Frau Germershausen und ich haben dann nochmal telefoniert und alles genau angeschaut, revue passieren lassen und sie repertorisierte dann 2 Mittel die vielversprechend für den Abgang der Nachgeburt waren. Nach 2-maliger Gabe von einem des Mittels lösten sich dann die ersten Stücke der Plazenta. Endlich bewegte sich was, auch Heidis Bauch wurde hiernach wieder weicher und sie suchte eigenständig nach Bewegung, auch wenn man ihr beim Aufstehen helfen musste.

    Selbst die Tierärztin teilte uns mit, dass es an ein Wunder grenzt. Am Mittwoch hat Heidi ihre letzte Antibiotika Gabe erhalten und seither wird sie noch weiter mit den Mitteln, die Frau Germershausen uns angeordnet hat unterstützt.
    Jetzt, nach über einer Woche, ist Heidi so gewillt an den Hafer zu kommen das sie selbst in der Lage aus eigenen Kräften wieder aufzustehen. Sie braucht hier zwar noch etwas Zeit, aber sie bekommt alle Zeit der Welt.

    Heidi ist der Beste Beweis, das Naturheilkunde bzw. Homöopathie und Schulmedizin sehr wohl miteinander harmonieren können.

    Ich danke Frau Germershausen für den engen Kontakt und die sehr gute Zusammenarbeit. Ohne das Mitwirken der Homöopathie – da bin ich mir sehr sicher- müsste der kleine Peter heute ohne seine Mutter aufwachsen.

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