Rudeltier Hund?

Nina und Wolf 2

Woher stammen unsere Hunde? Bis vor kurzem war die Überzeugung weitverbreitet, der Hund stamme vom Wolf ab, sei sogar eine Art „verdummter Wolf“. Dem widerspricht die deutsche Forscherin Juliane Kaminski – neue Eigenschaften wie z.B. Flexibilität versetzen den Hund in die Lage, perfekt an das Leben mit dem Menschen angepasst zu sein: zum einem physiologisch (vom Fleischfresser wurde er zum Allesfresser) und zum anderen mit Hilfe seiner kommunikativen und empathischen Eigenschaften. So entwickelte er sich zu einem Gefährten, der seinen Menschen liebt und der für ihn der wichtigste Sozialkontakt ist – hierin liegt bereits ein großer Unterschied zum Wolf: Eine Studie der Universität Budapest konnte zeigen, dass Hundewelpen, die entweder Kontakt zu einem fremden Menschen oder einem fremden Hund aufnehmen konnten, sich für den Kontakt mit dem Menschen entschied  – dagegen wählen Wolfswelpen den fremden Hund.

Die Vorstellung vom „Rudeltier“, das vom Wolf abstammt, ist also durchaus zu überdenken. So vertritt z.B. Ádám Miklósi (Hunde, Evolution, Kognition, Verhalten) die Auffassung, dass der Hund nicht direkt vom Grauwolf abstammt, sondern mit ihm einen gemeinsamen Vorfahren teilt und sich sozusagen selbst domestizierte.

Der Hund ist somit kein eigentliches Rudeltier, sondern ein sogenanntes semi-solitäres Wesen – das bedeutet, dass er sowohl alleine leben kann als auch in Zweier-, Dreier- oder in Gruppenbeziehungen. 

Sogar zwischenartliche Beziehungen wie mit dem Menschen, Katzen oder Pferden kann der Hund durch seine hohe Sozialkompetenz eingehen und pflegen. 

 

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