Zecken und Co – natürlich behandeln! #2

800px-Adult_deer_tick(cropped)

Wie versprochen, gebe ich Ihnen hier weitere Informationen zum natürlichen Zeckenschutz. Heute geht es um die große Gruppe der ätherischen Öle!

Ich beginne mit Kokosöl – Kokos können Sie es innerlich als auch äußerlich nutzen, soll heißen, Sie können Ihrem vierbeinigem Freund sowohl täglich Kokosflocken unter das Futter mischen oder ihn/sie regelmäßig vor dem Spaziergang damit einreiben. Die Nachteile liegen auf der Hand: es muss regelmäßig wiederholt werden und das Fell ist ständig fettig. Kokosflocken ins Futter verträgt auch nicht jeder Hund, es handelt sich dabei um ein sehr hochwertiges Fett und manche Hunde bekommen davon Durchfall. Allerdings können Sie Kokosflocken in jedem Supermarkt kaufen, der eine Backabteilung hat – in manchen (z.B. EDEKA) gibt es das Kokosöl sogar in Bioqualität.

Schwarzkümmelöl: Ägyptisches Schwarzkümmelöl wird unter das Futter gemischt – es reicht ca. 1/2 Teelöffel pro 10 kg/Tag. Ich habe auch schon gehört, dass damit auch das Fell eingerieben wurde, dies sei allerdings nicht sehr effektiv. Vor ein paar Jahren hat ein Schüler in Bayern mit einer diesbezüglichen Versuchsreihe an Jugend forscht teilgenommen. Ihm war aufgefallen, dass sein Hund – der aus Diätgründen Schwarzkümmelöl bekam – plötzlich keine Zecken mehr hatte. Er ist dann mit einem schweißgetränkten Handtuch über eine Wiese gezogen, hat 20 Zecken eingesammelt und Versuche mit Schweineblut gemacht. Schweineblut mit Schwarzkümmelöl – die Zecken gingen nicht daran; Schweineblut ohne Schwarzkümmelöl – die Zecken liebten es. Es gibt eine Ölmischung von einer bekannten Münchner Tierfutterfirma, in der neben Hanf-, Lein und Arganöl auch Schwarzkümmelöl enthalten ist – bei gebarften Hunden ist das ein wunderbarer, einfacher Futterzusatz.

Knoblauch: Knoblauch gehört auch zu den ätherischen Ölen, die sowohl innerlich als auch äußerlich zur Zeckenprophylaxe angewendet werden. Ich bin davon nicht so begeistert: Knoblauch kann wie auch Zwiebeln schwere Vergiftungen auslösen; die maximale Tagesdosis beträgt 4 g pro Tier.

Äußerlich angewendete Ölmischungen: Ich beziehe mich hier auf ein spezielles Produkt, dass ich selbst zwei Jahre erfolgreich angewendet habe, möchte aber den Markennamen wegen der Vermeidung von Schleichwerbung nicht nennen. Wer den Namen wissen möchte, schreibt mir bitte eine Email. Die Ölmischung besteht aus Geraniumöl, Lavendelöl und Teebaumöl. Sie wird drei Wochen lang täglich tropfenweise je nach Gewicht auf das Fell aufgetragen und dann nur noch 2 x in der Woche. Teebaumöl allerdings wirkt oft allergen auf die Haut und hat einen intensiven, strengen Geruch – meine Hündin hat es allerdings bestens vertragen.

Bestimmt gibt es weitere ätherische Öle, die effektiv gegen Zecken wirken: der Nachteil ist, dass man das Tier ständig und regelmäßig – von Anfang April bis Ende Oktober – damit behandeln muss. Ich könnte mir vorstellen, dass dies sicher mit ein Grund für die Beliebtheit von chemischen Produkten ist, wie z.B. Spot ons, versprechen sie doch Ruhe für mindestens vier Wochen. Und das muss natürlich jeder selbst entscheiden – “Bequemlichkeit” contra Natürlichkeit. Selbstverständlich gibt es auch Gebiete, wo die Quote der Krankheitsübertragungen so hoch ist, dass kaum etwas anderes übrig bleibt als auf Chemie zurückzugreifen, so z.B. wenn der Hund mit in südeuopäische Länder mitgenommen wird, wo Herzwürmer oder Erreger von Krankheiten wie Leishmaniose ihr Unwesen treiben. 

Fotoquelle: Wikicommons, Scott Bauer

 

Hinterlassen Sie einen Kommentar