Die Dosis macht das Gift

Dieser Spruch stammt von Paracelsus, der ca. 250 Jahre vor der Entwicklung der Homöopathie durch Samuel Hahnemann einen dessen Hauptgrundsätze offensichtlich schon verinnerlicht hatte. Der Schweizer Arzt, Naturphilosoph, Alchemist, Laientheologe und Sozialethiker, der zu Lebzeiten nicht gut angesehen war, hatte es verinnerlicht: “Alle Ding’ sind Gift und nichts ohn’ Gift – allein die Dosis macht, das ein Ding’ kein Gift ist.”

Viele homöopathischen Mittel und insbesondere einige der bekanntesten und am häufigsten verwendeten, sind im Ursprung hochgiftig – wie z.B. Lachesis (Buschmeisterschlange), Aconitum (Eisenhut) oder auch Belladonna (Schwarze Tollkirsche) und Mercurius solubilis (Quecksilber). Durch den Prozess der Verdünnung und Potenzierung, den Hahnemann entwickelte, erreichte er, dass nur die positiven Heilwirkungen des Ausgangsstoffes in das fertige homöopathische Mittel übernommen wurde und die schlechten (giftigen) Nebenwirkungen eliminiert wurden.

Durch Verdünnung und Potenzierung wird beispielsweise Belladonna bei Krankheitssymptomen eingesetzt, die einer Vergiftung mit der schwarzen Tollkirsche täuschend ähnlich sind und in der homöopathischen Verdünnung und Potenzierung dem Kranken bei diesen Symptomen schnell Erleichterung verschaffen.

Der Symptomkomplex von Belladonna umfasst viele Symptome – hier nur einige herausgegriffen, um obiges zu verdeutlichen. Die Vergiftungssymptome in Abhängigkeit der Menge des Wirkstoffes Atropin bei Belladonna sind: Mundtrockenheit, Erweiterung der Pupillen, Sehstörungen, Hitzegefühle und Tachykardie (Herzrasen). Bei höherer Dosis kann nach starker Erregung, begleitet von Fieber, der Patient ins Koma fallen und der Tod durch Atem- und Herzstillstand eintreten.[6]

“Die Krankheitszeichen, bei denen Belladonna eingesetzt wird, entsprechen zum großen Teil den vielfältigen Vergiftungssymptomen der Tollkirsche. Diese finden sich auf körperlicher, aber auch auf psychischer Ebene und sind oftmals ausgesprochen heftig. Gemäß dem Ähnlichkeitsprinzip der Homöopathie hilft ein Stoff gegen Beschwerden, die beim Gesunden durch eben dieses Mittel ausgelöst würden” (Netdoktor.de)

So wird Belladonna in homöopathischer Potenz gegeben, z.B. bei den typischen, oft sehr plötzlich auftretenden Entzündungszeichen einer Halsentzündung wie (klopfende) Schmerzen, Rötung, Schwellung und Überwärmung (Fieber).

 

 

Die Dosis macht das Gift

Paracelsus 1540, Kupferstich Augustin Hirschvogel, Quelle: Wikipedia, A.H. public domain

 

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