Impfen #6

Tollwut (Rabies)

Die Impfung gegen Tollwut gehört zu den unumgänglichen, wenn man mit seinem Hund in das europaweite Ausland reist – sie wird europaweit staatlich reguliert und ist das einzige MUSS in der Union. 

Sie gilt als gültig, wenn sie in vom Hersteller bestimmten Abständen wiederholt wird, wobei es auch hier jährliche, zweijährig und dreijährig haltbare Impfstoffe gibt, nur erstere wurde bis 2005 in Deutschland und der EU anerkannt, obwohl bereits seit den 1970er Jahren der Impfstoff bewiesenermaßen bis zu vier Jahren schützt. Nebenbei: Wird die Frist bis zur Wiederholung nur um einen Tag überschritten, gilt das Tier als ungeimpft und die ganze Prozedur muss von vorne beginnen. 

Natürlich ist, wenn nötig, die dreijährige vorzuziehen, weil sich die Belastung durch die Impfung selbst und die Zusatzstoffe dann reduziert. 

Impfen #6

By Mediatus – Own work, gezeichnet von Mediatus, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=42574274

 

Wer allerdings nicht ins Ausland reist, kann sich diese Impfung sehr gut sparen, denn die Tollwut, mit dem Fuchs als Hauptüberträger, ist in Deutschland und vielen Nachbarländern seit Jahren ausgerottet (Ausnahme: östliche Landesteile in Polen)!

Bitte: Riskieren Sie es nicht, mit einem ungeimpften Hund ins Ausland zu fahren. Manche unsere Nachbarstaaten reagieren sehr extrem – so scheint es leider wahr zu sein, dass ungeimpfte Hunde in Frankreich und Dänemark sofort ihren Besitzern abgenommen und oft genug sofort euthanisiert werden… 

Allerdings gibt es auch in Deutschland noch die Fledermaustollwut, die sowohl auf Menschen als auch auf andere Tiere übertragbar ist. Sie wurde allerdings noch nie bei Hunden diagnostiziert, bei Menschen gab es 2017 insgesamt 17 Fälle.

Nach dem Ausbruch der Infektion kommt es meistens zu einer Gehirnentzündung (Enzephalitis) und Rückenmarksentzündung (Myelitis). Schnell steigern sich die Symptome des zentralen Nervensystems wie Lähmungen, Angst, Verwirrung, Aufregung – alles geht dann in Richtung eines Deliriums, zu Halluzinationen sowie Schlaflosigkeit. Durch die Lähmung der hinteren Gehirnnerven kommt es zu einer kompletten Rachenlähmung mit Schluckbeschwerden – der Unfähigkeit zu Sprechen inklusive Krämpfen des Rachens und des Kehlkopfs. Weil der Speichel nicht mehr geschluckt werden kann, bildet sich Schaum vor dem Mund. 

Geringste Geräusche in der Umgebung lösen Attacken von Wut, Schreien, Schlagen oder Beißen (Toll-wut) aus.

Der Tod tritt nach 2-10 Tagen ein. Die wenigen Überlebenden tragen schwerste Gehirnschäden davon.

 

 

Hinterlassen Sie einen Kommentar